Woche gegen Rassismus
Living Library 2025
Rund um den Tag gegen Rassismus (21. März) finden unterschiedliche Aktionen und Veranstaltungen in mehreren Kantonen in der Schweiz statt. Die Kantone Obwalden und Nidwalden organisieren im März 2025 je eine "Living Library" in Zusammenarbeit mit Gudrun Sachse (Journalistin) in Sarnen und Stans.
Bei der "lebendigen Bibliothek" können Sie mit Personen, die Rassismuserfahrungen gemacht haben, Gespräche führen und Fragen stellen, die Sie schon immer interessiert haben. Diese Personen berichten, wie sie aufgrund ihrer Ethnie, Sprache, Hautfarbe, Religion oder ihrer Herkunft Diskriminierung erlebt haben. Sie erzählen von ihren persönlichen Erfahrungen und regen damit zum Nachdenken an. Die beiden Veranstaltungen finden jeweils in den Kantonsbibliotheken statt. Zusätzlich können Sie bei Kaffee und Kuchen mit weiteren Akteurinnen und Akteuren die Diskussionen weiterführen.
Living Library in Sarnen Samstag, 29. März 2025
09.30 – 12.00 Uhr
Kantonsbibliothek Obwalden
Grundacherhaus, Gesellenweg 4
6060 Sarnen
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Living Library in Stans Samstag, 15. März 2025
09.30 – 12.00 Uhr
Kantonsbibliothek Nidwalden
Engelbergstrasse 34
6371 Stans
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Sie sind herzlich eingeladen, die kostenlose Veranstaltung zu besuchen! Es ist keine Anmeldung notwendig. Aus organisatorischen Gründen ist diese für uns jedoch hilfreich und kann an Marijke Kley, marijke.kley@ow.ch, gerichtet werden.
Möchten Sie wissen, wen Sie an dieser Veranstaltung in Obwalden kennenlernen können? Dann schauen Sie hier vorbei:
Alte Veranstaltungen:
Living Library – Rassismuserfahrungen im Gespräch
Rund um den Tag gegen Rassismus (21. März) finden unterschiedliche Aktionen und Veranstaltungen in mehreren Kantonen in der Schweiz statt. Die Kantone Obwalden und Nidwalden organisieren in diesem Jahr je eine Living Library in Zusammenarbeit mit Gudrun Sachse (Journalistin) in Sarnen und Stans.
Bei einer Living Library können die Besucherinnen und Besucher "lebendige Bücher" für ein Gespräch ausleihen. Die "lebendigen Bücher" sind Personen, die aufgrund ihrer Ethnie, Sprache, Hautfarbe, Religion oder ihrer Herkunft diskriminiert wurden. Sie berichten von ihren persönlichen Erfahrungen, beantworten Fragen und regen zum Nachdenken an. Die beiden Veranstaltungen finden jeweils in der Kantonsbibliothek statt. Zusätzlich können die Besucherinnen und Besucher bei Kaffee und Kuchen und unter Begleitung lokaler Vereine die Diskussionen vertiefen und weiterführen.
Living Library in Sarnen Sonntag, 17. März 2024 13.30 – 16.00 Uhr Erste Gesprächsrunde startet um 13.30 Uhr Kantonsbibliothek Obwalden Grundacherhaus Gesellenweg 4 6060 Sarnen |
Living Library in Stans Sonntag, 24. März 2024 13.30 – 16.00 Uhr Erste Gesprächsrunde startet um 13.30 Uhr Kantonsbibliothek Nidwalden Engelbergstrasse 34 6371 Stans |
Für die Veranstaltung ist keine Anmeldung notwendig. Aus organisatorischen Gründen wäre es jedoch schön, wenn Sie uns Bescheid geben, ob Sie teilnehmen möchten und ob Sie direkt an der ersten Austauschrunde um 13:30 Uhr ein Buch ausleihen möchten. Bitte melden Sie sich bei Andrea Würsch, andrea.wuersch@nw.ch
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen in den anderen Zentralschweizer Kantone entnehmen sie dem Flyer zur Woche gegen Rassismus.
Unterstützt wird die Veranstaltung von der nationalen Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB).
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Portraits der "lebendigen Bücher":
Stéphane, 62, Rroma
«Eigentlich bin ich Finanzspezialist. Mathematiker und Physiker. Erzähle ich von meinen Wurzeln und meiner Tätigkeit als Direktor der Rroma Foundation in Zürich, dauert es nicht lange und ich werde gefragt, ob ich lesen und schreiben könne, ob ich im Wohnwagen lebe und gerne tanze. Auch fassen sich die Menschen nach dem Gespräch ans Gesäss und prüfen, ob ihre Brieftasche noch da ist. Spassig ist das nicht, sondern allgegenwärtiger Antiziganismus. Hunderte Rromas leben in der Schweiz, integriert und in besten beruflichen Positionen. Aus Scham vor beruflichen und sozialen Repressionen verleugnen viele ihre Wurzeln. Offenbar ist das im 21. Jahrhundert noch nötig. Darum müssen wir darüber reden.»
Esther, 58, Jüdin
"Ich wurde in Belgien in eine ultraorthodoxe Familie geboren. Seit 17 Jahren lebe ich in Zürich mit zwei Katzen und einem Hund. Ich war zwei Mal verheiratet. Ja, wir können uns scheiden lassen, sofern der Mann einwilligt. Mein erster Mann tat das nicht, ich sollte 50 000 Dollar bezahlen, um mich frei zu kaufen. Wir lebten damals in Boston. Mein zweiter Mann kooperierte. Aus dieser Ehe habe ich eine Tochter, sie ist heute 23 und studiert in Luzern Sozialarbeit. Als sie in die 2. Klasse kam, beschloss ich «auszubrechen» und einen etwas liberaleren jüdischen Glauben zu leben. Ich habe sieben Geschwister. Zwei meiner Schwestern traf ich kürzlich in den Bergen. Sie sind ultraorthodox, die eine lebt in Israel, die andere in Belgien. Zu diskutieren über die Religion gibt es bei ihnen nichts, nach wenigen Minuten gebe ich auf. Das respektiere ich. Im Judentum erlebe ich viel Liebe. Ich kenne die Vielfalt des jüdischen Glaubens und halte es für sehr wichtig, darüber zu sprechen, den Glauben und die Traditionen zu erklären, um den Hass gegen diese Religion abzubauen, die seit dem Mittelalter besteht. Warum auch immer. Ich bin zufrieden damit, Jüdin zu sein. Auch wenn das nicht immer einfach ist."
Marion, 43, Konvertitin
«Nein, ich werde nicht unterdrückt von meinem Mann. Und nein, ich bin nicht radikal. Seit ich mich entschied, zu konvertieren und ein Kopftuch zu tragen, sehen die meisten nur mein Kopftuch und nicht mehr mich als Menschen. Mein Mann ist Iraker. Ich bin Luzernerin. Wir sind seit 20 Jahren glücklich verheiratet. Als wir Kinder bekamen, wünschte er sich, dass unsere Kinder Muslime würden. Also begann ich mich in den Koran einzulesen. Bald war mir der Koran vertrauter als die Bibel. Es war mein Entscheid, die Religion zu wechseln. Auch ein Kopftuch zu tragen, ist allein mein Entscheid. Ich ahnte nicht, was das für Konsequenzen hat: meinen Job als Drogistin konnte ich vergessen, auf der Strasse wird getuschelt, bei Behörden nach meiner Aufenthaltsbewilligung gefragt. Das Ausmass der Ablehnung hat mich erschreckt.»
Bisrat, 20, Äthiopier
«Vor fünf Jahren bin ich meiner Mutter aus Äthiopien in die Schweiz gefolgt. Ich habe mich gefreut, endlich mit ihr zusammen zu sein. Was mich anfangs verunsicherte, war der Blickkontakt der Schweizer. In Äthiopien schaut man den Menschen bei normalen Gesprächen nicht so lange in die Augen. Man schaut immer wieder weg. Jetzt habe ich mich aber daran gewöhnt und schaue den Leuten auch in die Augen. Ich wollte hier schnell die Sprache lernen, also bin ich dem Fussballclub und der Pfadi beigetreten. Dort bin ich jetzt Leiter. Die Pfadi ist jetzt wie eine Familie für mich. Ich bin im zweiten Lehrjahr zum Automatiker. Mich fasziniert die Technik. Wegen meiner Hautfarbe wurde ich schon angespuckt. Ich höre oft Witze darüber. Ich lache dann und sage mir: Ich muss ja nicht so sein wie die.»
Keine Bühne für Rassismus!
Ein Theaterprojekt
Während der Woche gegen Rassismus (20. bis 26. März 2023) setzten verschiedene Kantone und Institutionen in der Schweiz ein Zeichen gegen Rassismus und luden die Bevölkerung dazu ein, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. In diesem Rahmen hat die Abteilung Gesundheitsförderung und Integration NW zusammen mit der Fachstelle Gesellschaftsfragen OW ein Theaterprojekt zum Thema Rassismus initiiert.
Sechs Oberstufenschülerinnen entwickelten dabei unter der Leitung der Theaterpädagogin und Regisseurin Noemi Wyrsch das Theater «Keine Bühne für Rassismus». Die Aufführungen fanden am 22. März 2023 in Stans sowie am 25. März 2023 in Sarnen statt. Die anschliessende Diskussionsrunde unter der Leitung von Hamit Zeqiri (Geschäftsführer FABIA Kompetenzzentrum Migration, Luzern) schloss die Veranstaltung ab. Teilgenommen an der Diskussionsrunde haben: Noemi Wyrsch (Theaterpädagogin), Rolf Bucher (Schulleiter Wolfenschiessen), Christina Niederberger (Schulsozialarbeiterin Giswil), Angelica Rivera und Gina Clavadetscher (Theaterspielende). Die beiden Veranstaltungen wurden von insgesamt rund 430 Personen besucht.
Aktuell wird aus dem Projekt Unterrichtsmaterial (mit Film) erarbeitet. Ca. ab Juni wird es auf dieser Webseite Fachstelle Gesellschaftsfragen (OW) und bei der (GFI) für Lehrpersonen des Zyklus 3 zum Download zur Verfügung stehen.
Unterstützt wurde die Veranstaltung von der nationalen Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB).
Zugehörige Objekte
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Flyer_Woche_gegen_Rassismus.2023 (PDF, 246.65 kB) | Download | 0 | Flyer_Woche_gegen_Rassismus.2023 |
Flyer Woche gegen Rassismus 2024 (PDF, 830.71 kB) | Download | 1 | Flyer Woche gegen Rassismus 2024 |
Flyer Woche gegen Rassismus 2025 (PDF, 616.1 kB) | Download | 2 | Flyer Woche gegen Rassismus 2025 |
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