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Polizeiliche Kriminalstatistik 2020

22. März 2021
Die Straftaten gegen das Strafgesetzbuch (StGB) sind im Kanton Obwalden für das Jahr 2020, trotz der COVID-19-Pandemie, praktisch auf gleichem Niveau geblieben. Es wurden jedoch wiederum deutlich mehr Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz verzeigt. Die Verstösse gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz sind dagegen erwartungsgemäss zurückgegangen. Mit einer Aufklärungsquote von über 62 Prozent im Bereich des StGB, war ein Rekordwert zu verzeichnen.

Im vergangenen Jahr wurden durch die Kantonspolizei Obwalden 1313 Straftaten nach dem Strafgesetzbuch (StGB) verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem leichten Rückgang um zwei Prozent. Hingegen wurden mit insgesamt 203 Delikten erneut deutlich mehr Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz bearbeitet. Dies entspricht einem Anstieg von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während der Kanton Obwalden bei den Delikten nach dem Strafgesetzbuch genau im nationalen Trend liegt, verhält er sich bei den Betäubungsmitteldelikten weiterhin gegenläufig. Erwartungsgemäss gesunken sind die erfassten Widerhandlungen gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz. Hier ist ein Rückgang von 27 Prozent zu beobachten.

Mit 62.2 Prozent ist im vergangenen Jahr die Aufklärungsquote im Bereich der Delikte gegen das StGB rekordhoch. Auch diese Steigerung liegt im nationalen Trend. Trotzdem liegt der Obwaldner Wert weiterhin sehr deutlich über der nationalen Quote von 41.7 Prozent. Diese ausserordentlich hohe Quote dürfte unter anderem darauf zurückführen sein, dass im Jahr 2020 in einigen Deliktsbereichen mehrheitlich lokale Täterschaft aktiv war.

Erstmals ausgewertet wurden für das vergangene Jahr die Cyberdelikte. Also Straftaten, die insbesondere über das Tatmittel Internet begangen wurden. Von den im Kanton Obwalden registrierten Tatbeständen gegen das StGB betrifft dies einen Anteil von 140 Delikten. Davon waren wiederum 128 gegen das Vermögen gerichtet.

Erneut mehr Anzeigen wegen Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz
Wie schon 2019 wurden auch im Jahr 2020 erneut deutlich mehr Delikte gegen das Betäubungsmittelgesetz bearbeitet. In diesem Bereich legt die Kantonspolizei denn auch ein Schwergewicht. Wie im langjährigen Vergleich zu sehen ist, nimmt der Konsum von "harten" Drogen im Kanton in der Tendenz deutlich zu. Sorgen bereitet der Kantonspolizei in diesem Zusammenhang auch der verstärkte Trend zu Mischkonsum. Dieser ist auch im Kanton Obwalden, insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, zu beobachten. In diesem Zusammenhang ist auch auf das entsprechende Merkblatt des Kantons Luzern "Mischkonsum – ein gefährlicher Trend" hinzuweisen.

Mehr Betrugsdelikte, dafür weniger Einbrüche
Während die Einbruchszahlen im vergangenen Jahr wieder abgenommen haben und nun noch bei 44 Taten liegen, haben die Betrugsdelikte auf der anderen Seite zugenommen. So wurden 2020 insgesamt 65 solcher Taten bearbeitet. Bei der Kantonspolizei Obwalden wurde zudem ein Mehrfaches an entsprechenden Verdachtsmeldungen registriert. Vielfach ist bei einer solchen Meldung, aufgrund fehlender Tatbestandselemente, jedoch nicht ganz klar, ob es sich tatsächlich um einen Betrugsversuch gehandelt hat. Entsprechend werden diese durch die Polizei auch nicht immer als Delikt registriert. Auf der anderen Seite ist im Zuge von Ermittlungen gegen Cyberbetrüger immer wieder festzustellen, dass sich Geschädigte gar nicht bei der Polizei gemeldet haben. Entsprechend hoch dürfte die Dunkelziffer in diesem Bereich sein. Die Kantonspolizei Obwalden rät in diesem Sinn zu Achtsamkeit bei Geschäften im Internet und dazu Anzeige zu stellen, wenn man trotzdem Opfer eines Betruges wurde.

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