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Bei der Garten- und Teichgestaltung auf einheimische Wasserpflanzen setzen

25. Mai 2021
Wer zuhause einen Gartenteich oder Weiher besitzt, freut sich über rege wachsende Wasserpflanzen. Viele der im Handel erhältlichen Wasserpflanzen sind nicht einheimisch. Einige dieser Pflanzen aus Teichen oder auch Aquarien sind bereits in Schweizer Gewässer gelangt und schaden der Flora und Fauna.

Viele Wasserpflanzen für Gartenteiche und Aquarien sind eingeführte Zierpflanzen aus Übersee. Einige von ihnen sind inzwischen auch in unseren Gewässern zu finden. Sie wurden entweder im Gewässer entsorgt oder landeten unabsichtlich dort, z.B. durch Hochwasser. Auch Vögel oder Schiffe können eine Rolle bei der Verbreitung spielen.

Dominant und schnell wachsend
Pflanzen wie Kanadische und Nuttalls Wasserpest sehen nicht nur hübsch aus, sondern verfügen auch über beeindruckende Eigenschaften. Sie vermehren sich sehr effektiv – so wachsen auch aus kleinen, abgetrennten Sprossteilen neue Pflanzen. Problematisch ist, dass diese Pflanzen schnell dominant werden und die einheimische Flora und Fauna beeinträchtigen. Wenn sie dichte Teppiche auf dem Wasser bilden, verändern sich durch die Beschattung des Gewässergrunds die Nährstoffdynamik und die Lebensbedingungen für viele Wasserlebewesen. Zudem wachsen die invasiven Wasserpflanzen rasch. Der Grosse Wassernabel – eine Art, die bisher noch nicht in der Schweiz nachgewiesen wurde - kann im Sommer bis zu 20 cm pro Tag wachsen, sowohl an Land als auch im Wasser. Auch bei Freizeitaktivitäten wie Schwimmen, Fischen und Bootfahren können invasive Wasserpflanzen stören.

Verbotene Pflanzen
In einigen europäischen Ländern (u.a. Niederlande, Frankreich, Grossbritannien) verursachen invasive Wasserpflanzen grosse Probleme. Auch in verschiedenen Zentralschweizer Gewässern kommen Kanadische und Nuttalls Wasserpest vor. Die Wasserpest-Arten, der Grosse Wassernabel und einige andere Wasserpflanzen stehen in der Schweiz auf der Liste der verbotenen invasiven gebietsfremden Organismen der Freisetzungsverordnung (FrSV). Mit ihnen darf in der Umwelt nicht umgegangen werden, das heisst Neuanpflanzung und Verbreitung sind verboten. Teilweise sind diese Pflanzen dennoch im internationalen Handel im Umlauf und werden auch online vertrieben. Sie werden unter verschiedenen Namen verkauft und es kann schwierig sein festzustellen, um welche Art es sich handelt.

Wichtig:

  • Aquarien- und Teichpflanzen (auch Pflanzenteile, Samen oder Wurzeln) im Kehricht und nicht in der Natur entsorgen.
     
  • Auf einheimische Wasserpflanzen setzen! Diese sind oft robuster und wichtig als Laich- und Futterpflanzen für einheimische Tiere!

Allgemeine Informationen über invasive aquatische Neobiota sind unter umwelt-zentralschweiz.ch/aquatische-neobiota verfügbar.

Kanadische Wasserpest
Die kanadische Wasserpest

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