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Versorgungsstrategie im Akutbereich: Grundlage für Gespräche mit Verbundpartnern geschaffen

18. November 2021
Die Rahmenbedingungen im Spitalbereich sind einem ständigen Wechsel unterworfen. Die Anforderungen bezüglich Qualität, Ausbildungen und Spezialisierungen verändern sich laufend. Diesem Wandel kann sich auch der Kanton Obwalden mit seinem stationären Angebot im Kantonsspital (KSOW) nicht entziehen. Es ist deshalb wichtig, dass die Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Lösung geschaffen werden.

Das KSOW ist – zusammen mit den Hausärzten – das Rückgrat der medizinischen Versorgung im Kanton Obwalden. Die Leistungen des KSOW werden von Patienten, Angehörigen und Zuweisern sehr geschätzt.

Die Herausforderungen im Gesundheitswesen (u.a. steigende Qualitätsanforderungen, Mindestfallzahlen, Fachkräftemangel, Spezialisierung in der Medizin, Kostenwachstum, usw.) erfordern eine strategische Neuausrichtung der Spitalversorgung im Kanton Obwalden. Es besteht Einigkeit darüber, dass die Versorgung künftig im Rahmen einer Verbundorganisation sichergestellt werden soll. Eine vom Regierungsrat eingesetzte Arbeitsgruppe mit Vertretern der kantonalen Verwaltung, dem Kantonsspital und externen Experten hat verschiedene Modelle erarbeitet und geprüft. Unter anderem:

  • Beibehaltung des bisherigen Leistungsangebots Status Quo
  • Operationstätigkeit im Tagesbetrieb (keine Operationen in der Nacht und daraus folgend keine Geburtsabteilung), dadurch können die Vorhalteleistungen im Spital reduziert werden.
  • Ein Kantonsspital mit Gynäkologie, die Geburten werden in Zusammenarbeit mit einem ausserkantonalen Partner angeboten
  • Fokussierung auf medizinische Spezialitäten wie beispielsweise Innere Medizin und Geriatrie
  • Fokussierung auf ein Gesundheits- und Notfallzentrum mit umfassender Grundversorgung in der Hausarztmedizin, Fachsprechstunden, Therapieangebote sowie ambulante Operationen

Bei diesen Modellen handelt es sich um Arbeitshypothesen. Sie wurden insbesondere nach den folgenden Kriterien beurteilt und bewertet:

  • die Sicherstellung der medizinischen Versorgung für die Obwaldner Bevölkerung
  • die Standortattraktivität
  • die Qualität der medizinischen Versorgung
  • den Zugang zur medizinischen Versorgung
  • die Attraktivität für das medizinische Fachpersonal
  • die Nähe zu den Patienten und Angehörigen
  • die Wirtschaftlichkeit
  • den volkswirtschaftlichen Nutzen
  • den 24/7 Notfall und Rettungsdienst
  • den Zugang zu Spezialisierung
  • die Einbindung der Hausärzte

Die sorgfältige Beurteilung der Modelle anhand dieser Kriterien hat ergeben, dass jedes seine Vor- und Nachteile hat. Die Favorisierung eines der Modelle schliesst der Regierungsrat zum heutigen Zeitpunkt bewusst aus, um unbelastet die Verhandlungen und Gespräche mit möglichen Verbundpartnern anzugehen. Die vom Regierungsrat eingesetzte Task Force wie auch die Projektgruppe sind nach eingehenden Prüfungen zum Schluss gekommen, dass die Zukunft in einer Verbunds- respektive Kooperationslösung liegt. Um nun eine Basis für künftige Entscheidungen zu erhalten, werden Gespräche mit verschiedenen potenziellen Partnern geführt.

Die Anforderungen an die künftige Lösung einer akutstationären Versorgung im Kanton Obwalden sind sehr hoch. Die Erfahrung mit ähnlichen Projekten in der schweizerischen Spitallandschaft zeigt klar auf, dass die Entwicklung von integrierten Verbundlösungen in der Akutversorgung über die Kantonsgrenzen hinaus eine hohe Komplexität mit sich bringt. Die Erarbeitung dieser Lösungen zusammen mit den zukünftigen Partnern ist deshalb zeitintensiv und bedarf der notwendigen Sorgfalt. Es handelt sich um ein langfristiges Projekt. Kurzfristige Anpassungen am Leistungsangebot im KSOW sind deswegen weder geplant noch möglich. Durch den Einbezug potenzieller Verbundpartner lassen sich die Projekttermine nur bedingt einseitig durch den Kanton Obwalden festlegen. Schlussendlich geht es darum, der Obwaldner Bevölkerung auch langfristig eine qualitativ hochstehende und sichere Gesundheitsversorgung zur Verfügung zu stellen.

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