Die Erfolgsrechnungen der Obwaldner Einwohnergemeinden schlossen im Jahr 2018 gesamthaft mit einem Ertragsüberschuss von 4,5 Millionen Franken ab. Alle sieben Einwohnergemeinden erreichten ein positives Ergebnis. Die Budgets 2018 rechneten mit einem Ertragsüberschuss von 1,3 Millionen Franken. Die positive Entwicklung ist je nach Einwohnergemeinde auf Mehrerträge in den Bereichen Steuern oder Finanzausgleich sowie auf eine gute Ausgabendisziplin zurückzuführen.

Zunahme des Eigenkapitals
Per Ende des Jahres 2018 weisen alle Einwohnergemeinden einen Bilanzüberschuss aus. Das gesamte Eigenkapital hat im Vergleich zum Vorjahr um 11,7 Millionen Franken auf 138,8 Millionen Franken zugenommen.

Rückläufiger Nettoverschuldungsquotient
Der Nettoverschuldungsquotient zeigt, welcher Anteil des Fiskalertrags erforderlich wäre, um die Nettoschuld (Fremdkapital abzüglich Finanzvermögen) abzutragen. Resultate unter 100 % gelten als gute Werte. Die Einwohnergemeinden Sarnen, Kerns, Lungern und Engelberg weisen wie im Vorjahr ein Nettovermögen aus. Sachseln müsste 7 %, Alpnach 58 % und Giswil 89 % der jährlichen Steuereinnahmen für die Amortisation der Nettoschuld aufwenden. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Quotient in allen Gemeinden verbessert. Insgesamt weisen die Einwohnergemeinden einen Nettoverschuldungsquotienten von -9 % (Vorjahr +3 %) und dementsprechend ein Nettovermögen aus.

Mittlere Investitionstätigkeit
Der Investitionsanteil gibt Auskunft über die Aktivitäten im Bereich der Investitionen und den Einfluss auf die Nettoverschuldung. Wie im Vorjahr weisen die Einwohnergemeinden insgesamt eine mittlere Investitionstätigkeit von 17 % aus. Lungern (29 %), Engelberg (25 %) und Giswil (24 %) verzeichnen für das Jahr 2018 eine starke Investitionstätigkeit. In Sachseln (16 %), Sarnen und Alpnach (13 %) liegen die Werte im mittleren Bereich. In Kerns (7 %) zeigen die Werte eine schwache Investitionstätigkeit. Über alle Einwohnergemeinden betrachtet, liegen die Nettoinvestitionen mit 14 Millionen Franken um 2,3 Millionen Franken unter dem Vorjahreswert.

Alle Einwohnergemeinden konnten im Jahr 2018 ihre Investitionen zu 100 % aus eigenen Mitteln finanzieren. In Kerns überstiegen wie im Vorjahr die Investitionseinnahmen die Investitionsausgaben, so dass zur Finanzierung kein eigener Mitteleinsatz erforderlich war.

Tiefe Zinsbelastung
Gegenüber dem Vorjahr sank der durchschnittliche Zinsbelastungsanteil über alle Einwohnergemeinden von 0,4 % auf 0,2 %. Die Zinsbelastung der einzelnen Einwohnergemeinden liegt zwischen -0.1 % (Sarnen) und 0,9 % (Sachseln) und ist als gut einzustufen.

Gesamthaft erstmals ein Nettovermögen
Per Ende 2018 weisen die Obwaldner Einwohnergemeinden zusammen erstmals ein Nettovermögen von 12,7 Millionen Franken aus. Im Vorjahr betrug die Nettoschuld aller Gemeinden noch 3,3 Millionen Franken.

Das Nettovermögen pro Einwohner/in hat bei den vier Gemeinden Sarnen (1 708 Franken), Engelberg (1 484 Franken), Kerns (1 105 Franken) und Lungern (674 Franken) gegenüber dem Vorjahr zugenommen. In den drei Gemeinden mit einer Nettoschuld pro Einwohner/in hat der Wert gegenüber dem Vorjahr abgenommen. Der Wert in Sachseln (254 Franken) gilt als geringe Verschuldung. Eine mittlere Nettoschuld pro Einwohner/in weisen die Gemeinden Giswil (2 205 Franken) und Alpnach (1 744 Franken) aus.

Die detaillierte Finanzstatistik 2018 der Einwohnergemeinden des Kantons Obwalden kann auf Anfrage bei der Finanzkontrolle bezogen oder hier heruntergeladen werden.