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Grundkompetenz Sprachen und Mathematik: Ergebnisse aus Obwalden liegen im Schweizer Mittel

24. Mai 2019
Im schweizweiten Vergleich liegen die Obwaldner Schülerinnen und Schüler im Erreichen der Grundkompetenzen sowohl im Sprachenbereich (Deutsch und Englisch) als auch in Mathematik im Schweizer Durchschnitt. Die im Rahmen des Lehrplans 21 eingeführte Erhöhung der Stundenzahlen in Mathematik und Deutsch wurde von der Untersuchung noch nicht berücksichtigt.

Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) hat heute in Bern die Ergebnisse der ersten schweizweiten Erhebung der Grundkompetenzen in den Bereichen Sprachen und Mathematik veröffentlicht. Im Jahr 2016 wurden die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse in Mathematik geprüft. Die Prüfungen in Deutsch und Englisch wurden im 2017 bei Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse durchgeführt.

Deutsch und Englisch: Hohe Werte in Obwalden
Die Ergebnisse der getesteten Obwaldner Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse weichen im Bereich Sprachen nicht signifikant vom Durchschnitt der Deutschschweizer Kantone ab:

Deutsch

  • Im Lesen erreichen 89 Prozent die von der EKD festgelegten Grundkompetenzen. Der Durchschnitt aller Schweizer Schülerinnen und Schüler liegt bei 88 Prozent.
  • In der Orthografie erreichen 83 Prozent der getesteten Sechstklässlerinnen und Sechstklässler die Grundkompetenzen. Der Durchschnitt der Deutschschweizer Kantone liegt bei 84 Prozent.

Englisch

  • Im Bereich Hörverstehen erreichen 94 Prozent der Obwaldner Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen. Der Durchschnitt der Deutschschweizer Kantone liegt bei 95 Prozent.
  • Im Leseverstehen erreichen 83 Prozent die Grundkompetenzen. Der Durchschnitt der Deutschschweizer Kantone liegt bei 86 Prozent liegt.

Mit Werten zwischen 83 Prozent und 94 Prozent ist der Erreichungsgrad der Grundkompetenzen in Deutsch (Lesen, Orthografie) ebenso wie die Englischergebnisse im Hör- und Leseverstehen als hoch zu bezeichnen. Das Geschlecht der Schülerinnen und Schüler, die soziale Herkunft und die zu Hause gesprochene Sprache haben zwar einen Einfluss auf das Erreichen der Grundkompetenzen, dieser ist jedoch statistisch nicht signifikant.

Mit der Einführung des Lehrplans 21 wurde in der 9. Klasse die Anzahl Deutschlektionen um eine erhöht. In der 5. und 6. Klasse wurde je eine Lektion Deutsch mehr eingeführt. Auf die aktuellen Erhebungsdaten hatten diese Massnahmen allerdings noch keinen Einfluss, da die neue Stundentafel erst im Schuljahr 2017/18 eingeführt wurde.

Das Bildungs- und Kulturdepartement erwartet, dass sich die Leistungen in Deutsch weiterhin positiv entwickeln.

Mit der Einführung von Englisch auf der 3. Primarklasse wurden die Lehrpersonen intensiv weitergebildet. Die kantonalen Vorgaben für die Englischkompetenzen der Lehrpersonen waren und sind hoch. Der Kanton wird auch in Zukunft an daran festhalten.

Ergebnisse in Mathematik: Erhöhung Anzahl Mathematiklektionen noch nicht berücksichtigt
Die Ergebnisse der getesteten Obwaldner Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse weichen nicht signifikant vom Schweizer Durchschnitt ab:

  • 59 Prozent der Obwaldner Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse erreichen die Grundkompetenzen in Mathematik. Das bedeutet: Sechs von zehn Schülerinnen und Schülern erreichen die Grundkompetenzen gegen Ende der Volksschulzeit, vier von zehn Schülerinnen und Schülern verlassen hingegen die Volksschule, ohne dass sie über die Grundkompetenzen in Mathematik verfügen. Im Schweizer Durchschnitt liegt die Quote bei 62 Prozent. Zwischen den Kantonen bestehen beträchtliche Differenzen. Die Werte reichen von 43 Prozent bis 83 Prozent.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich Mädchen und Knaben im Erreichen der Grundkompetenzen nicht signifikant unterscheiden. Das Geschlecht der Jugendlichen spielt beim Erreichen der Grundkompetenzen keine wichtige Rolle. Die soziale Herkunft, die zu Hause gesprochene Sprache und der Migrationshintergrund der Familie haben jedoch einen bedeutenden Effekt auf den Erreichungsgrad der Grundkompetenzen im Kanton Obwalden.

Der Umgang mit diesen Einflussfaktoren ist eine grosse Herausforderung für die Schulen. Der Regierungsrat hat deshalb den Umgang mit der gesellschaftlichen Heterogenität im Bildungsbereich als Schwerpunkt in seine Amtsdauerplanung 2018 bis 2022 aufgenommen.

Mit der Einführung des Lehrplans 21 wurde in der 7. bis 9. Klasse der Volksschule je eine Lektion mehr Mathematik in die Obwaldner Stundentafel aufgenommen. Der Einfluss dieser Lektionenerhöhung konnte noch nicht gemessen werden, da die neue Stundentafel erst im Schuljahr 2017/18 eingeführt wurde, die Überprüfung der Grundkompetenzen aber bereits im 2016 durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass der Entscheid zur Erhöhung der Mathematiklektionen notwendig und richtig war.

Aufgrund der Wichtigkeit der Mathematik für den schulischen und beruflichen Erfolg müssen die Ergebnisse nun weiter analysiert und mögliche Ursachen für die Resultate erörtert werden. Im Austausch mit den Schulgemeinden und den anderen Kantonen, sollen später Schlussfolgerungen gezogen werden.

Unterlagen Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EKD:
www.edk.ch → Aktuell → Medienmitteilungen

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