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Öffentlicher Verkehr: Corona-Pandemie verteuert den Betrieb vorübergehend

18. Juni 2021
Der Regierungsrat hat dem geplanten Bus- und Bahn-Angebot für die Fahrplanjahre 2022/23 zugestimmt. Aus Kostengründen wird der geplante Angebotsausbau um zwei Jahre von 2022 auf 2024 verschoben. Dennoch kommt es zu wenigen Anpassungen.

Der Regierungsrat Obwalden hat dem geplanten Angebot für die Jahre 2022 und 2023 zugestimmt und das Volkswirtschaftsdepartement ermächtigt, mit den Transportunternehmen die entsprechenden Angebotsvereinbarungen für die Fahrplanjahre 2022/2023 abzuschliessen. Er nimmt zur Kenntnis, dass die Gesamtkosten des Angebots für das Fahrplanjahr 2022 voraussichtlich rund 580 000 Franken und für das Jahr 2023 rund 150 000 Franken über den Vorgaben aus der Finanzstrategie 2027+ (ab 2020 3,75 Millionen Franken pro Jahr) liegen. Diese Abweichung ist aber ausschliesslich auf die einmaligen finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen.

Zusätzlicher Halt der S55 in Sarnen Nord
Mit dem Fahrplan 2022 war ursprünglich geplant, den systematisierten, integralen Stundentakt auf allen Buslinien im Kanton einzuführen. Der kantonale Richtplan sieht zudem vor, die Buslinie Sarnen–Kägiswil–Alpnach Dorf halbstündlich zu führen. Aufgrund der massiven finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den öffentlichen Verkehr wird aus Kostengründen auf die Einführung des Angebotsausbaus verzichtet und die Planung und Einführung um zwei Jahre auf 2024 verschoben.

Die Fahrpläne 2022 und 2023 entsprechen deshalb grundsätzlich dem aktuellen, bewährten Fahrplan 2021. Es kommt dennoch zu wenigen Anpassungen:

  • S55-Halt in Sarnen Nord: Ab Fahrplan 2022 wird die S55 zusätzlich in Sarnen Nord halten. Dieser zusätzliche Halt verbessert die Erreichbarkeit des neuen Hauptstandorts der Obwaldner Kantonalbank sowie des in Sarnen Nord wachsenden Arbeitszonengebiets, sichert aber gleichzeitig auch die bessere Erreichbarkeit des Wohngebiets Bünten. Der zusätzliche Halt entspricht damit einer langfristigen Strategie, die Erreichbarkeit im Kanton Obwalden durch den öffentlichen Verkehr nachhaltig sicherzustellen.
  • Zweistundentakt Sarnen–Stalden–Langis am Wochenende: Auf der Linie von Stalden nach Langis wurden Angebotsverbesserungen von verschiedenen Privatpersonen gewünscht. Am Wochenende wird nun bei gleichem Mengengerüst ein exakter Zweistundentakt von und nach Langis eingeführt. Diese Anpassung im Minutenbereich kann kostenneutral eingeführt werden. Die Übernahme der systematisierten Abfahrtszeiten von Montag bis Freitag kann hingegen erst nach Absprache mit der Einwohnergemeinde Sarnen ab 2024 erfolgen.
  • Ausbau der Buslinie Stans–Sarnen am Wochenende: Das 2021 neu eingeführte Angebot wurde von den Kantonen Obwalden und Nidwalden überprüft und wird am Wochenende auf die Fahrlagen der Werkstage systematisiert. Diese Anpassung erfolgt ebenfalls kostenneutral.

 

Bund und Kantone federn Verluste der Jahre 2020 und 2021 ab
Bis vor Ausbruch der Corona-Pandemie hatte sich die Nachfrage im öffentlichen Verkehr im Kanton Obwalden sehr positiv entwickelt. Von 2012 bis 2019 sind die Personenkilometer bei der Zentralbahn um 42,9 Prozent gestiegen. Aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie sind sie hingegen von 2019 auf 2020 um 47,2 Prozent gesunken. Diese massiven Auswirkungen auf die Personenkilometer spiegeln sich auf der Erlösseite wieder. Die grossen Rückgänge sind vor allem dem internationalen Segment zuzurechnen.

Mit der Anpassung des Art. 28 des Bundesgesetzes über die Personenbeförderung hat der Bund die gesetzliche Grundlage geschaffen, die Verluste der Transportunternehmen für die Jahre 2020 und 2021 mit Beteiligung des Bunds und der Kantone abzufedern. Nach der vollständigen Auflösung der gesetzlichen Reserven und Kosteneinsparungen im Betrieb der Transportunternehmen betrugen die Erlösausfälle mehrere Millionen Franken. Auf die Linien herunter gerechnet belaufen sich die Nachzahlung für den Kanton Obwalden für das Jahr 2020 auf 1,1 Millionen Franken. PostAuto konnte die coronabedingten Erlösausfälle mit der Auflösung ihrer gesetzlichen Reserven für das Fahrplanjahr 2020 decken. Für das Jahr 2021 ist gegenwärtig mit weiteren Nachtragskosten von insgesamt 2,2 Millionen Franken für die Zentralbahn und für PostAuto zu rechnen.

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