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Ufer am Vierwaldstättersee sind stark verbaut – die Aufsichtskommission will die Revitalisierung vorantreiben

18. Juni 2019
Eine Erhebung der Aufsichtskommission Vierwaldstättersee zeigt: Mehr als die Hälfte der Ufer am Vierwaldstättersee sind künstlich, naturfremd oder beeinträchtigt. Die Aufsichtskommission will nun zusammen mit den Anrainerkantonen die möglichen Abschnitte für eine natürlichere Gestaltung (Revitalisierung) priorisieren.

Vor allem an flachen Uferabschnitten sind Übergangszonen zwischen Wasser und Land wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Die Aufsichtskommission Vierwaldstättersee (AKV) hat den Uferzustand des gesamten Vierwaldstättersees unter die Lupe genommen. Dies entspricht rund 150 Kilometern. Die Ufer wurden nach verschiedenen ökologischen Gesichtspunkten bewertet. Dazu gehört beispielsweise das Vorhandensein einer Uferverbauung oder einer standorttypischen Vegetation. Die verschiedenen Merkmale werden in fünf Klassen von natür- lich/naturnah über beeinträchtigt bis künstlich eingeteilt.

Nicht oder nur wenig beeinträchtigt sind vor allem Steilufer
Die Auswertung der flächendeckenden Erhebung zeigt, dass heute nur noch rund ein Drittel der Uferlänge in einem natürlichen oder wenig beeinträchtigten Zustand ist. Dabei handelt es sich vorwiegend um die steilen und felsigen Uferabschnitte, vor allem rund um den Urnersee. 42 Prozent der Ufer sind naturfremd, also von Menschenhand gestaltet und verbaut. 8 Prozent sind vollkommen künstlich und 15 Prozent der Uferzonen gelten als beeinträchtigt. «Dies zeigt uns deutlich auf, dass ein grosser Handlungsbedarf hinsichtlich der Wiederherstellung von natürlicheren Uferab- schnitten existiert. Dies betrifft insbesondere die kaum mehr vorhandenen intakten Flachwasserbereiche», sagt AKV­-Geschäftsleiter Gérald Richner.

Mit den Daten aus der Erhebung wird nun die in der Gewässerschutzgesetzgebung des Bundes verlangte strategische Revitalisierungsplanung für die Seeufer koordiniert in den Anrainerkantonen angegangen. Ziel ist es, prioritäre Abschnitte für den Vierwaldstättersee zu ermitteln. Dass sich eine Revitalisierung lohnt, zeigt ein aktuelles Beispiel aus dem Kanton Nidwalden. In Hergiswil wurde der öffentlich zugängliche Abschnitt im Bereich des Gemeindehauses aufgewertet. Statt einer kargen Betonmauer ist das Ufer heute teilweise abgeflacht, bepflanzt und begehbar. Davon profitieren Mensch und Natur gleichermassen. Der neu gestaltete Uferbereich wird von der Bevölkerung rege genutzt.

 

Aufsichtskommission: Fünf Kantone schützen einen See

Die Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden und Nidwalden sind seit 1985 in der Aufsichtskommission Vierwaldstättersee organisiert. Gemeinsam und koordiniert engagieren sie sich im Gewässerschutz, um den Vierwaldstättersee und sein Einzugsgebiet als wichtiges Wasser-Ökosystem zu erhalten und zu verbessern. Sie publizieren unter anderem jährlich Angaben zur Badewasserqualität in den Strandbädern und an Badeplätzen rund um den Vierwaldstättersee. Weitere Informationen unter www.4waldstaettersee.ch.

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