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Josef Gnos erhält den Obwaldner Kulturpreis 2015

16. Oktober 2015
Der Regierungsrat des Kantons Obwalden hat dem Musikförderer und Dirigenten Josef Gnos aus Sarnen den Obwaldner Kulturpreis zugesprochen. Josef Gnos erhält den mit 5 000 Franken dotierten Preis für sein reiches und nachhaltiges musikalisches und kulturelles Schaffen im Kanton Obwalden und weit darüber hinaus.
Josef Gnos, 1945 in Hergiswil geboren und seit 40 Jahren in Sarnen wohnhaft, ist mit Yvonne Madörin verheiratet und Vater eines Sohnes und einer Tochter. Er machte eine Lehre als Tiefbauzeichner und erwarb anschliessend das Diplom für Klarinette und Blasmusikdirektion. Seine Ausbildung in Klarinette erhielt er bei Giuseppe Mercenati und in Blasmusikdirektion bei Albert Benz am Konservatorium Luzern.

Beruflich war er 37 Jahre bis zu seiner Pensionierung Leiter der Musikschule Sarnen (von 1973 – 2010). Er war in Obwalden und Nidwalden der erste professionelle Musikschulleiter; die Musikschule Sarnen galt lange Zeit als eine der besten und erfolgreichsten Musikschulen der Schweiz und geniesst noch heute ein hohes Renommee. In bester Erinnerung sind die vielen bewegenden Musikprojekte, mit denen Josef Gnos zusammen mit den Kindern und Jugendlichen aus Sarnen Tausende von Menschen begeisterte. Josef Gnos verfolgte während Jahrzehnten das Ziel, die Musikschule gesetzlich zu verankern; mit dem Obwaldner Bildungsgesetz von 2006 wurde diese Verankerung realisiert.

Josef Gnos war langjähriger Studienleiter Blasmusik an der Musikhochschule Luzern. Noch heute ist er als Gastdirigent, Experte, Juror, Autor und Referent tätig. Bei der Feldmusik Sarnen war er Dirigent von 1968 – 1991 und 1993-1994 zusammen mit Franco Cesarini. Diese Zeit ist in Obwalden und in der Schweizer Blasmusikszene geradezu legendär. Die Feldmusik wurde unter Josef Gnos – Gnos war bei der Übernahme des Sarner Dirigentenstabs gerade mal 23jährig! – zu einer der allerbesten Blasmusiken der Schweiz und gehört noch heute national zu den Spitzen-Blasorchestern. Unter seiner Leitung errang die Feldmusik Sarnen eine Auszeichnung nach der andern, z.B. 1973 erster Rang in der Höchstklasse in Reinach, 1975 und 1979 Gewinn des Musikpreises der Stadt Grenchen, 1984 Galakonzert am Österreichischen Landesmusikfest in Wien, 1985, 1987 und 1990 Pokalgewinn am Blasmusiktreffen in Interlaken, 1990 höchste Klassierung eines nicht spanischen Ensembles am Certamen International de Bandes de Musica in Valencia, 1991 erster Rang Höchstklasse am Eidgenössischen Musikfest in Lugano.

Josef Gnos leitete noch viele andere hervorragende Orchester. Das Symphonische Blasorchester des Schweizer Armeespiels (1988 – 2001) entwickelte sich unter seiner Führung (1988 – 2001) zu einem Orchester von höchster internationaler Anerkennung. Bei dieser Tätigkeit entstanden auch CD-Einspielungen die international Anerkennung fanden. Das Nationale Jugendblasorchester, dessen Mitbegründer und langjähriger künstlerische Leiter (1995 – 2006) Josef Gnos war, ist noch heute eine wichtige Plattform für hochtalentierte Jugendliche aus der ganzen Schweiz, darunter auch für viele Obwaldner Musiker. Josef Gnos dirigierte während einem Vierteljahrhundert den Orchestverein Sarnen (1980 – 2006), einige Jahre die Orchestergesellschaft Luzern und seit 2010 das Seniorenorchester Luzern, das regelmässig auch in Obwalden auftritt und die Herzen bewegt.

Josef Gnos ist ein Musik- und Kulturmensch im umfassenden Sinn und Geist. Er kann sich für ganz unterschiedliche Musikgattungen begeistern und hat in mehreren Musikprojekten die Vielfalt der Musik aufleben lassen. Von seiner grossen Kompetenz und Erfahrung hat nicht nur die Blasmusik profitiert – Gnos war beispielsweise langjähriges Mitglied der Musikkommission des Schweizer Blasmusikverbandes – sondern auch viele andere Musikgattungen wie die Volksmusik, die klassische Musik, z.B. als Vorstandsmitglied und künstlerischer Berater des Kammermusikfestivals „erstKlassik am Sarnersee“, oder des Jazz. Im Jahr 2000 war Josef Gnos Mitbegründer der Reihe „Jazz Musik in Sarnen“, die noch heute jeweils donnerstags Konzerte in einem Restaurant in und um Sarnen veranstaltet. Schliesslich geht das Interesse von Josef Gnos weit über die Musik hinaus. So beschäftigt er sich seit einigen Jahren intensiv mit Malerei und Druckgrafik und stellt regelmässig aus. Er besuchte Kurse bei Charlie Lutz, Hugo Schaer und an der Hochschule Design & Kunst Luzern bei Bruno Gentinetta, Otto Heigold und Roger Schnider.

Josef Gnos pflegte und pflegt einen intensiven Austausch mit jungen Musikerinnen und Musikern und anderen Kulturschaffenden. Ein typisches Beispiel: 2008 machte er der Kantonalen Kulturförderungskommission Obwalden, dessen Mitglied (1987 – 2012) und Präsident (2003 – 2012) er war, den Vorschlag, möglichst unkompliziert einen sogenannten „Spontanpreis“ für junge Obwaldner Kulturschaffende ins Leben zu rufen. Seither werden in unregelmässigen Abständen junge Kulturschaffende und Formationen überraschend mit einem kleineren Förderbetrag für speziell originelle Kulturprojekte ausgezeichnet. Der Preis, der inzwischen fünfmal vergeben wurde, ist eine wichtige Motivationsspritze und ein Zeichen der Anerkennung für junge und engagierte Obwaldnerinnen und Obwaldner.

Josef Gnos erhielt verschiedene Annerkennungspreise: den Förderungspreis der Federer Stiftung Obwalden (1977), den Anerkennungspreis der Sarna Jubiläumsstiftung (1985), den Anerkennungspreis der Innerschweizer Radio- und Fernsehgesellschaft IRG, heute srg zentralschweiz (1991) sowie den Stephan Jaeggi Preis (2005) für sein Wirken als Dirigent und Musikpädagoge. Gnos ist zudem Ehrenmitglied des Schweizer- und des Unterwaldner Musikverbandes.

Der Obwaldner Kulturpreis wird Josef Gnos in einer Feier übergeben. Zeitpunkt und Ort der Preisfeier sind noch nicht bekannt.

Obwaldner Kulturpreis
Für besondere Verdienste um kulturelle Werte und um künstlerisches Schaffen verleiht der Kanton Obwalden als Dank und als Auszeichnung den Obwaldner Kulturpreis. Der Preis soll insbesondere auch einem Werk verliehen werden, das auf das kulturelle Leben im Kanton befruchtenden Einfluss hatte und hat. Der Obwaldner Kulturpreis ging bisher an: Caspar Diethelm (1969), Bruder Xaver Ruckstuhl (1971), Dr. August Wirz (1973), Meinrad Burch-Korrodi (1977), Zita Wirz (1983), Julian Dillier (1990), Bepp Haas (1990), Franz Bucher (1996), Eugen Bollin (1999), Adrian Hossli (2003), Karl Imfeld (2006), Ruedi Rymann (2007), Alois Spichtig (2010) und Romano Cuonz (2013). Die Vergabe des Preises ist an keinen zeitlichen Turnus gebunden. Er wird in der Regel etwa alle drei Jahre vergeben.

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