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Finanzstatistik: Alle Obwaldner Gemeinden erwirtschaften Ertragsüberschuss

4. November 2016
Nach Auswertung der Rechnungsabschlüsse der Einwohnergemeinden legt die Finanzkontrolle Obwalden die Finanzstatistik 2015 vor. Die Rechnungen 2015 der Obwaldner Einwohnergemeinden dürfen anhand der Kennzahlen insgesamt als positiv bewertet werden. Über alle Gemeinden resultierte ein Ertragsüberschuss von 7,1 Millionen Franken.
Gegenüber dem Vorjahr mit vier Gemeinden präsentierten 2015 alle sieben Ob-waldner Gemeinden ihre Erfolgsrechnung mit einem Ertragsüberschuss. Insgesamt fallen die Erträge um 7,1 Millionen Franken höher aus als die Aufwände. Für das Jahr 2015 war gesamthaft ein Ertragsüberschuss von 2,1 Millionen Franken budgetiert worden, wovon drei Gemeinden einen Aufwandüberschuss prognostizierten. Diese positive Entwicklung ist zu einem wesentlichen Teil auf höhere Steuereinnahmen zurückzuführen. Insbesondere Sarnen konnte einen unerwartet hohen Steuerertrag verbuchen. Mit zum positiven Ergebnis beigetragen hat die hohe Ausgabendisziplin in den Gemeinden.

Bilanzüberschuss in allen Gemeinden
Per 31. Dezember 2015 weisen alle Gemeinden einen Bilanzüberschuss aus. Insgesamt verfügen die Gemeinden über ein gegenüber dem Vorjahr um 44,8 Millionen Franken höheres Eigenkapital von 110,3 Millionen Franken.

Abnehmende Nettoschuld in fünf Gemeinden
Der Nettoverschuldungsquotient zeigt, welcher Anteil des Fiskalertrags erforderlich wäre, um die Nettoschuld (Fremdkapital abzüglich Finanzvermögen) abzutragen. Resultate unter 100 % gelten als gute Werte. Die Gemeinde Sarnen weist ein Nettovermögen aus. Die Gemeinde Engelberg müsste 8 % und die Gemeinde Sachseln 20 % ihrer jährlichen Steuereinnahmen für die Amortisation ihrer Nettoschuld aufwenden. Die Werte für Kerns, Lungern, Giswil und Alpnach liegen zwischen 64 % und 85 %. Somit würde theoretisch in jeder Gemeinde das Steuersubstrat eines Jahres zur Tilgung der Nettoschuld ausreichen. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Quotient in fünf Gemeinden reduziert, während in Kerns und Giswil eine Zunahme von zwei beziehungsweise acht Prozentpunkte zu verzeichnen ist.

Insgesamt mittlere Investitionstätigkeit
Der Investitionsanteil gibt Auskunft über die Aktivitäten im Bereich der Investitionen und den Einfluss auf die Nettoverschuldung. Wie im Vorjahr weisen die Gemeinden insgesamt eine mittlere Investitionstätigkeit von 15 % aus. Die beiden Gemeinden Engelberg (30 %) und Kerns (23 %) verzeichnen für das Jahr 2015 eine starke Investitionstätigkeit. In Sarnen (15 %) und Giswil (10 %) liegen die Werte im mittleren Bereich. In den Gemeinden Alpnach (5 %) sowie Lungern und Sachseln (je 3%) belegen die Werte eine schwache Investitionstätigkeit. Über alle Gemeinden betrachtet, liegen die Nettoinvestitionen mit 18,2 Millionen Franken um
3,7 Millionen Franken höher als im Vorjahr.

Die Gemeinden Lungern, Sarnen, Sachseln und Engelberg konnten im Jahr 2015 ihre Investitionen zu 100 % aus eigenen Mitteln finanzieren. Für die Gemeinden Giswil und Kerns beträgt der Selbstfinanzierungsgrad 91 % beziehungsweise 83 %. In der Gemeinde Alpnach überstiegen wie schon im Vorjahr die Investitionseinnahmen die Investitionsausgaben, so dass zur Finanzierung kein eigener Mitteleinsatz erforderlich war.

Sinkende durchschnittliche Zinsbelastung
Der durchschnittliche Zinsbelastungsanteil aller Gemeinden sank weiter und liegt mit 0,7 % auf sehr tiefem Niveau. Die Zinsbelastung der einzelnen Gemeinden liegt zwischen 0,1 % (Giswil) und 1,6 % (Sachseln) und ist als gut einzustufen.

Erneute Reduktion der Nettoverschuldung
Interessante Vergleiche liefert die Nettoschuld pro Einwohner/in (p/E): Die Gemeinde Sarnen weist mit einem Rückgang der Nettoschuld p/E um Fr. 3 637 die stärkste Veränderung aus. Mit Engelberg (- Fr. 1 246), Sachseln (- Fr. 771), Alpnach (- Fr. 740) und Lungern (- Fr. 679) konnten weitere vier Gemeinden ihre Nettoschuld p/E im Jahr 2015 reduzieren. Ein leichter Anstieg war in Giswil (+ Fr. 56) und Kerns (+ Fr. 111) festzustellen.

Die Gemeinde Sarnen weist nun eine Nettoschuld p/E von - Fr. 749.48 (= Nettovermögen) p/E aus. In den Gemeinden Alpnach, Lungern, Giswil und Kerns gelten die Werte zwischen Fr. 1 617 (Kerns) und Fr. 2 477 (Alpnach) als mittlere Verschuldung. Engelberg und Sachseln bewegen sich im geringen Verschuldungsbereich. Insgesamt konnten die Obwaldner Gemeinden ihre Verschuldung erneut reduzieren: Ende 2015 beträgt die Nettoschuld aller Gemeinden 33,1 Millionen Franken, was gegenüber dem Vorjahr einer markanten Abnahme um 50,7 Millionen Franken entspricht.

Die detaillierte Finanzstatistik 2015 der Einwohnergemeinden des Kantons Obwalden kann auf Anfrage bei der Finanzkontrolle bezogen oder von der Kantonswebseite heruntergeladen werden: Link

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