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Jahresheft birgt Erstaunliches

25. Juni 2018
In diesen Tagen ist das Jahresheft 2016–2017 der Kultur- und Denkmalpflege in Obwalden erschienen. Nebst dem Tätigkeitsbericht der Fachstelle für Denkmalpflege und Archäologie ist das 69-seitige Werk auch interessanten Forschungsgegenständen gewidmet. So erfährt der Leser etwa die Geschichte des 1761 trockengelegten Rudenzersees bei Giswil. Heute erinnert nur noch die soeben restaurierte „Fischerhütte“ unterhalb der Kirche an seine Existenz.

Nebst Verschwundenem wird auch neu Entdecktes präsentiert: Bei der Restaurierung der Heiligkreuzkapelle in Grafenort sind acht gemalte Engel zum Vorschein gekommen. Die rund zwei Meter grossen Figuren unterhalb der Kuppel stammen aus dem Jahr 1880. Sie sind bei der letzten Renovation in den 1950er Jahren hinter einer Plattenverkleidung verschwunden: Damals wurde die Kunst des 19. Jahrhunderts als süsslicher Kitsch wahrgenommen, während wir diese heute wieder zu schätzen wissen.

Nebst weiteren Restaurierungsberichten zu privaten Wohnhäusern – etwa zum national geschützten Bauernhaus Grosshostett in St. Niklausen – gibt es im Heft auch Interessantes über die Geschichte der Obwaldner Spycher zu erfahren.

Die Vernissage fand am 20. Juni 2018 im BWZ Giswil satt. In seiner Ansprache vor den rund 60 Gästen unterstrich Regierungsrat Franz Enderli die Bedeutung des gebauten Erbes für die Obwaldner Identität. Einen besonderen Dank sprach er der Heimatkundlichen Vereinigung Giswil aus, die sich seit Jahren stark für das kulturelle Erbe in der Gemeinde engagiert. Der kantonale Denkmalpfleger Peter Omachen blickte aus Anlass des Jubiläumsheftes auf die letzten 20 Jahren Denkmalpflege und Archäologie im Kanton Obwalden zurück.

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch die drei jugendlichen Musiker der Familienkapelle Bühler.

Hinweis: Das Jahresheft kann im Internet unter www.ow.ch oder beim Bildungs- und Kulturdepartement (Brünigstrasse 178, Sarnen, Telefon 041 666 62 43) bestellt werden.

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