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Impfstudie Obwalden: Sensibilisierungskampagne des Gesundheitsamts zeigt Wirkung

17. November 2016
Laut der neuesten Impfstudie steigen die Impfquoten im Kanton Obwalden an. Befragt wurden insgesamt 634 Kinder bzw. deren Familien.
Alle drei Jahre lässt der Kanton Obwalden die Impfstudie durch das Institut für Epidemiologie, Biostatistiken und Prävention (EBPI) der Universität Zürich erheben. Die eben erschienen Zahlen aus der Erhebung 2015 sind erfreulich. Impfungen schützen vor übertragbaren Krankheiten. Je höher die Anzahl Personen ist, welche gegen eine bestimmte Krankheit geimpft sind, desto seltener wird diese Krankheit in einer Gemeinschaft auftreten und vor allem wird die Gefahr von Epidemien dadurch abnehmen. Die Durchimpfungsrate ist zwischen 2012 und 2015 bei den Kleinkindern für Diphterie, Tetanus (Starrkrampf), Pertussis (Keuchhusten) und Hib (Haemophilus influenza, Hirnhautentzündung) leicht und für Masern, Mumps und Röteln (MMR) deutlich angestiegen. Ein Beispiel: Anstieg der Masernimpfung bei Kleinkindern von 87 Prozent (2012) auf 93 Prozent (2015).

Repräsentative Stichprobe
Die Zielgruppe der Impfstudie waren zufällig ausgewählte Kinder im Alter von zwei, acht und sechzehn Jahren. Insgesamt wurden 634 Kinder bzw. deren Familien in einem Zufallsprinzip angeschrieben und um Einsendung ihrer kopierten Impfausweise gebeten. Bei Ausbleiben einer Antwort wurde versucht, die betreffenden Familien telefonisch zu kontaktieren. Der Rücklauf der Elternbriefe betrug schlussendlich 81.4 Prozent bei den 2-Jährigen, 73.3 Prozent bei den 8-Jährigen und 69.2 Prozent bei den 16-Jährigen. Gründe für eine Nichtbeteiligung an der Studie waren vielfältig: fehlende telefonische Erreichbarkeit, Ablehnung von Auskünften zu gesundheitlichen Fragen oder es war kein Impfausweis auffindbar.

Trendmässig höhere Impfquote bei den Mädchen
Die Studie untersucht den Einfluss des Faktors Geschlecht auf die Durchimpfungsrate. Bei der Altersgruppe der 2-Jährigen konnten keine Korrelationen nachgewiesen werden. Bei der Altersgruppe der 8-Jährigen hingegen weisen die Mädchen bei der Kombinationsimpfung Diphterie, Tetanus, Pertussis und Polio sowie bei der Masern-Mumps-Rötelnimpfung höhere Impfraten aus als die Knaben. Im Gegensatz dazu waren die männlichen 16-Jährigen für Diphterie, Tetanus, Pertussis und Polio, Masern-Mumps-Röteln und Hepatitis B etwas besser geimpft.

Nationalität hat Einfluss auf Akzeptanz von Impfungen
Die Studie zeigt, dass der Faktor Nationalität keinen signifikanten Einfluss auf die Durchimpfungsrate hat. Allerdings ist ein Trend zu beobachten: Schweizer Klein- und Schulkinder waren bei gewissen Impfungen zum Teil weniger geimpft als ihre ausländischen Kameradinnen und Kameraden. Laut den Studienverfassern kann dieser Zusammenhang zwischen Nationalität und Impfgrad dadurch erklärt werden, dass die Eltern der Kinder ausländischer Herkunft Impfungen besser akzeptieren als Schweizer Eltern. Dies könnte auch darauf zurückzuführen sein, dass in vielen Ländern staatliche Impfprogramme vorhanden sind und dadurch die Durchimpfungsrate höher liegt.

Kampagne zeigt Wirkung
Das Gesundheitsamt hat vor drei Jahren eine breit angelegte Impfkampagne (2012-2015) mit dem Ziel lanciert, die Bevölkerung von Obwalden über den Nutzen von Impfungen zu sensibilisieren. Wie die vorliegenden Studienresultate belegen, zeigt die Kampagne Wirkung. Dank der aktiven Beteiligung der Obwaldner Hausärzte und Schulen sowie Betrieben konnte erreicht werden, dass die Bevölkerung sensibilisierter ist, den Impfausweis beim nächsten Arztbesuch überprüfen zu lassen. Als Botschafter zu diesem Erfolg beigetragen hat auch Marathonläufer Viktor Röthlin, der neben der kantonalen auch die nationale Masernkampagne des Bundes begleitet hat.

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